Die georgische Filmproduktion ist fast so alt wie das Kino selbst. Georgien hat einige der beliebtesten Filme hervorgebracht, die in den postsowjetischen Ländern nach wie vor gerne gesehen werden. Der Zusammenbruch der Sowjetunion hat die Branche jedoch in Mitleidenschaft gezogen, und der Weg zur heutigen Cinematographie war hart und anstrengend. Doch es hat sich gelohnt!
Das georgische Kino war schon immer ein Spiegelbild der Geschichte des Landes, und es zeigt auch heute noch die aktuelle Realität. Hier ist also eine Liste zeitgenössischer georgischer Filme, die Sie unbedingt sehen sollten:
Journey to Karabakh
Der im Jahr 2005 gedrehte Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman und erzählt die Geschichte eines schiefgelaufenen Drogendeals im Kaukasus. Zwei Teenager aus Tiflis machen einen Road Trip nach Armenien, um Drogen zu kaufen. Sie verfahren sich und landen in der Konfliktzone von Berg-Karabach. Einer der Jungen, Gogliko, wird verletzt und bleibt bei der aserbaidschanischen Miliz, während Gio, die Hauptfigur, die Grenze zu Armenien überquert. Während des gesamten Films hat Gio Rückblenden auf seine Beziehung zu seinem Vater und seiner prostituierten Freundin, die er in Tiflis zurückgelassen hat.
Corn Island
In dem Film Corn Island taucht nach einer Frühjahrsflut eine neue Insel in der Mitte des Flusses auf. Das Stück Land hat keinen Besitzer und ist voller fruchtbarer Erde. Ein alter Mann und seine verwaiste Enkelin bauen auf der Insel eine einfache Hütte und pflanzen Mais an. Sie beherbergen einen verwundeten Soldaten und beschützen ihn vor seinen Verfolgern.
Auf dem Internationalen Filmfestival von Karlovy Vary wurde Corn Island mit dem Crystal Globe ausgezeichnet.
Street Days
Street Days spielt in einer Zeit, in der die Drogenabhängigkeit in Tiflis einen Höhepunkt erreicht hat. Ein Polizist verhaftet einen arbeitslosen, 45-jährigen Heroinabhängigen namens Checkie und bietet ihm einen Deal an: Er soll der 16-jährigen Ika Drogen geben, um Ikas Vater - ein Politiker- zu erpressen. Stimmt Checkie zu, wird er bezahlt, wenn nicht, landet er im Gefängnis. Da er das Geld für seine Familie braucht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als zuzustimmen.
In Bloom
In Bloom spielt in Tiflis im Jahr 1992, ein Jahr nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Das gerade unabhängig gewordene Georgien ist voller Gewalt, darunter ein Krieg in Abchasien. Für Natia und Eka, zwei unzertrennliche Teenager, fängt das Leben gerade erst an. Doch sie müssen schnell erwachsen werden, da sie mit patriarchalischen Traditionen, arrangierten Ehen sowie häuslicher und öffentlicher Gewalt konfrontiert werden.
Tangerines
Tangerines spielt in einem ländlichen Dorf, welches von ethnischen Esten bewohnt ist. Nach dem Ausbruch des Krieges in Abchasien verlassen die meisten Menschen das Dorf und kehren nach Estland zurück, mit Ausnahme von Ivo und Margus. Die Beiden beschließen den Umzug zu verschieben, damit sie die Mandarinen ernten können. Eines Tages kommt es vor Margus' Haus zu einem Konflikt zwischen tschetschenischen und georgischen Soldaten. Von jeder Seite überlebt eine Person. Ivo bringt die beiden in sein Haus und hilft ihnen.
My Happy Family
In Georgien, einer patriarchalischen Gesellschaft, ist es üblich, dass eine Familie, die aus drei Generationen besteht, unter einem Dach lebt. In My Happy Family beschließt die 52-jährige Manana, ohne ihre Familie, einschließlich ihres Mannes, aus dem Haus ihrer Eltern auszuziehen und allein zu leben. Diese Entscheidung schockiert alle.